Dr. med.
Pascal Werminghaus

Meine Motivation

Oft werde ich gefragt, warum ich Hals-Nasen- und Ohrenarzt geworden bin und warum ich mit der Berufswahl zufrieden bin. Die Gründe sind, wie so oft im Leben, vielschichtig: 

Zunächst die "fachliche-theoretische" Ebene: Die Hals-Nasen- und Ohrenheilkunde ist  medizinisch und naturwissenschaftlich ein faszinierendes Fachgebiet. Auch wenn wir uns nur mit einem kleinen Teil des Körpers beschäftigen, steckt viel Spannendes zwischen Hals und Schädelbasis. Wir sind das Fachgebiet der Sinnesphysiologie: Riech-, Schmeck-, Hör- und Gleichgewichtssinn sind essentiell für unser Leben, und unser Körper schafft es auf wundersame Weise, in biochemischen und physiologischen Prozessen auf unsere Umwelt zu reagieren. Aktuelle Forschungsergebnisse aus den Bereichen Immunologie, Infektiologie, Tumorbiologie, Medizintechnik und Allergologie haben einen direkten Einfluss auf meine tägliche Arbeit als HNO-Facharzt und Allergologe. 

Den zweiten Aspekt nenne ich immer die "handwerkliche Ebene". Die Hals-Nasen- und Ohrenheilkunde bietet für mich die optimale Balance zwischen klinisch-diagnostischer Arbeit und der therapeutischen Tätigkeit, sowohl konservativ als auch und chirurgisch. Diagnostisch suchen im Besonderen unsere Funktionstests aber auch die Spiegeluntersuchung ihresgleichen in der Medizin: Mit Mikroskop, flexiblen oder starren Winkeloptiken werden wir aktiv zu "Höhlenforschern", erkunden Ihre individuelle Anatomie und können so manchmal ganz schnell zur richtigen Diagnose kommen. Herausfordernd ist unsere chirurgische Tätigkeit. In unserer Ausbildung bilden wir hier feinmotorische Fähigkeiten, dreidimensionales Vorstellungsvermögen, Geduld und insbesondere auch Demut vor den eigenen Grenzen und den Grenzen der Chirurgie aus. Die Anforderungen an mich als Operateur bei einer Ohroperation unterscheiden sich vollkommen von einem endoskopischen, funktionellen Naseneingriff, einer Operation am Kehlkopf mit dem Mikroskop oder einem Weichteileingriff mit der Lupenbrille.

Der dritte Aspekt ist für mich der wichtigste, denn hierbei geht es um Sie, unsere Patientinnen und Patienten. Wir sehen uns als Ansprechpartner für die ganze Familie, und das ist ein besonderes Geschenk. Wir dürfen Sie von Ihrem ersten Lebenstag bis in das hohe Lebensalter behandeln, sehen Kinder vom Kindergartenalter bis in die Jugend, Erwachsene, die gerade in ihre Ausbildung starten, die mitten im Berufsleben sind oder ihren Lebensabend genießen möchten. Jede Lebenssituation und jedes individuelle Bedürfnis an die Gesundheit bietet unterschiedliche Facetten in unserer ärztlichen Tätigkeit. 

Der letzte Aspekt ist sehr persönlich und auch eine kleine Danksagung, denn ich hatte das Glück, von Beginn herausragend-inspirierende Lehrer und Förderer in der HNO-Heilkunde zu treffen. Mein erster Kontakt zur HNO war die begeisternde Vorlesung von Herrn Univ.-Prof. Dr. med. Henning Bier, die ich als junger Student besucht habe und die mich gefesselt hat, da ich in diesem kleinen Fachgebiet nicht diese wissenschaftliche Tiefe vermutet hatte. In meiner Anfangszeit als Famulant und "PJler"  bei meinen ersten praktischen und zaghaften Schritten in der HNO-Heilkunde stand ich unter der Obhut motivierender ärztlicher Kolleginnen und Kollegen und während meiner Weiterbildungszeit zum Facharzt am Universitätsklinikum Düsseldorf waren mir die Oberärztinnen und Oberärzte der Abteilung in ihrem Fleiß, Wissen und fachlichen Können in ganz besonderem Maße Vorbild. Prof. Dr. med. Martin Wagenmann konnte in mir die Begeisterung für die Allergologie in Klinik und Forschung wecken und mich in meiner Weiterbildung zum kritisch denkenden Allergologen entscheidend prägen. Viel später haben Frau Dr. Nicole Korbmacher und Herr Dr. Achim Korbmacher mir gezeigt, welche Freude die Tätigkeit in einer HNO-Praxis bereiten kann. Besonders erwähnen möchte ich meine beiden direkten Chefärzte, Univ.-Prof. Dr. med. Dr. h.c. Jörg Schipper am Universitätsklinikum Düsseldorf, zu dem ich als junger Arzt in meiner Weiterbildung aufschauen durfte sowie Prof. Dr. med. Götz Lehnerdt vom St. Anna Krankenhaus Wuppertal, mit dem ich, mittlerweile als Oberarzt in einer großen, aufstrebenden HNO-Klinik, direkt zusammenarbeiten konnte, und der mir das Gefühl gegeben hat, auf Augenhöhe über unser Fachgebiet diskutieren zu können.

Allen diesen Wegbegleitern war eines gemeinsam: die Freude an unserem Fachgebiet, sodass ich nie daran gezweifelt habe, mich auf dem richtigen Pfad befunden zu haben, der mich letztendlich in die Münsterstraße nach Düsseldorf Derendorf geführt hat.