Ohr und Gleichgewichtsorgan
Im wahrsten Sinne des Wortes haben die meisten von Ihnen in unserer modernen Leistungsgesellschaft „viel um die Ohren.“ Wenn diese sich bei Ihnen melden, sei es mit Schmerzen, Ohrenlaufen, Hörverlust, Tinnitus oder Schwindel, ist unsere Expertise gefragt. Kaum ein Organ ist, obwohl von außen sichtbar und zugänglich, aus ärztlicher Sicht so komplex zu beurteilen. Neben der Ohrmikroskopie und Endoskopie zur strukturellen Untersuchung des Ohres verfügen wir aus diesem Grund über diverse moderne audiologische Verfahren, um Ihren Hör- und Gleichgewichtssinn funktionell optimal zu überprüfen.
Hören...
Im Idealfall spüren wir gar nicht, dass wir Ohren haben. Wir hören und nehmen das als selbstverständlich hin. Ganz anders ist es, wenn sich eine plötzliche Hörminderung einstellt und uns bewusst wird, wie sehr wir auf ein funktionierendes Gehör angewiesen sind. Jetzt ist der HNO-Arzt gefragt. Handelt es sich nur um harmloses Ohrenschmalz, welches im Gehörgang festsitzt und entfernt werden muss, oder liegt eventuell ein Hörsturz vor? Auch im Rahmen von akutem oder chronischem Schnupfen kann eine Beeinträchtigung des Hörens vorkommen als sog. Paukenerguss oder Tubenventilationsstörung. Durch die Ohrmikroskopie, ggf. eine behutsame Gehörgangsreinigung und die Beurteilung des Trommelfells, sowie den Einsatz von verschiedenen Tests zur Überprüfung von z.B. Hörvermögen und Druckverhältnissen, kommen wir der Hörminderung auf die Spur.
Manchmal stellt sich eine Schwerhörigkeit aber auch langsam ein, wird vielleicht gar nicht von Ihnen selbst, sondern v.a. von Ihrem Umfeld wahrgenommen. Nicht nur bei Erwachsenen kann sich so eine langsam fortschreitende Schwerhörigkeit einstellen, sondern auch bei Kleinkindern im Rahmen von chronischen Mittelohrproblemen ist dies häufiger der Fall. Nachdem wir den Ohrbefund erhoben haben und geeignete Hörtests durchgeführt wurden, besprechen wir in Ruhe das Ergebnis mit Ihnen und überlegen gemeinsam, welche Therapieoptionen es gibt, ob eine Mittelohroperation hilfreich sein kann oder ob in Ihrem Fall ein Hörgerät sinnvoll ist.
Hörgeräteüberprüfung...
Sollten Sie mit Ihren konventionellen Hörgeräten nicht zufrieden sein und auch bei Ihrem Hörgeräteakustiker keine weitere Optimierung vorgenommen werden können, so helfen wir Ihnen gerne weiter.
Wir überprüfen dann gerne Ihre Hörgeräte, um Sie über die weiteren technischen Möglichkeiten der Hörrehabilitation zu beraten. Im Falle einer einseitigen oder beidseitigen hochgradigen Schwerhörigkeit bis zur kompletten Ertaubung kommt eventuell der Einsatz eines sog. Cochlea Implantats in Frage. Hier wird der Hörnerv direkt über eine operativ zu implantierende Elektrode stimuliert.
Bei wiederholten Entzündungen der Gehörgänge können Knochenleitungshörgeräte, die keinen Kontakt zum Gehörgang haben, eine sinnvolle Lösung sein und bei einer kombinierten Schwerhörigkeit, also einem Problem an Innen- und Mittelohr, können aktive Mittelohrimplantate unter Umständen eine sehr natürlich klingende Hörverbesserung bieten. Wir können Sie hierzu beraten und Sie im Anschluss ggf. an eines der Spezialhörzentren in der Umgebung überweisen.
Neugeborgenen-Hörscreening...
Seit dem 01.01.2009 hat jedes Neugeborene einen gesetzlichen Anspruch auf eine Früherkennungsuntersuchung auf Hörstörungen, das sog. Neugeborenen-Hörscreening (NHS). Wir sind eine der wenigen vom Hörscreeningzentrum Nordrhein zertifizierten Anlaufstellen in Düsseldorf und Umgebung für das NHS und die Kontrolluntersuchungen. Wir halten hier spezielle Termine am Rand unserer Sprechstunde für Sie und Ihren Säugling bereit und nehmen uns besonders viel Ruhe und Zeit, um auch bei unseren kleinsten Patienten aussagekräftige Befunde zu erheben.
Bitte rufen Sie uns daher an oder schreiben uns eine Email mit einer Terminanfrage.
Ohrenschmerzen…
Entzündungen der Ohren sind oft besonders unangenehm. Ob es die wiederkehrende und sehr lästige Gehörgangsentzündung ist, die manchmal auf dem Boden eines Ekzems entsteht oder auch gerne nach dem Badeurlaub auftritt, oder die immer besonders schmerzhafte Mittelohrentzündung, wir behandeln Ihr Ohr gründlich. Das kann im Fall einer Gehörgangsentzündung bedeuten, dass Sie in hartnäckigen Fällen mehrfach pro Woche zur Ohrreinigung und Ohrpflege kommen, wofür wir uns gerne die Zeit nehmen, da nur eine sehr konsequente Behandlung den Gehörgang vollständig zum Abheilen bringt. Wir beraten Sie in diesen Fällen auch zu prophylaktischen Maßnahmen, um Ihre Probleme mit der Gehörgangshaut zu minimieren.
Bei Mittelohrentzündungen wägen wir stets ab, ob in Ihrem Fall ein Antibiotikum erforderlich ist. Oft genügen abschwellende Maßnahmen und bei einem Trommelfelldefekt können manchmal auch antibiotikahaltige Tropfen zur Anwendung kommen.
Verletzungen an der Ohrmuschel oder am Trommelfell können wir in den meisten Fällen sofort versorgen. Nach einer Schienung des Trommelfells heilen die meisten kleineren Defekte wieder von allein. Sollte ein Loch im Trommelfell persistieren oder sich eine chronische Mittelohrentzündung entwickeln, überweisen wir in eine Klinik zur Ohroperation.
Ohrgeräusche…
Ein weites Feld stellt das Thema Tinnitus dar. Akut oder chronisch – es gibt sehr viele Menschen, die darunter leiden. Im Erstgespräch erörtern wir mit Ihnen bestmöglich, um was für eine Art Ton es sich handelt, wann und wie oft er auftritt und ob es ggf. einen Auslöser gibt. Im akuten Fall kann eine medikamentöse Therapie indiziert sein. Eine gründliche Abklärung des Innenohres sowie der Hörbahn gehört bei länger anhaltenden Ohrgeräuschen für uns zum Behandlungsstandard. Glücklicherweise verschwinden die meisten Ohrgeräusche wieder, denn einfach abschalten können auch wir sie leider nicht. Manchmal bleiben Ohrgeräusche aber auch, und dann ist es unserer Aufgabe, Sie darin zu unterstützen, die Zusammenhänge zu verstehen und eine gewisse Akzeptanz für ein Leben mit Ohrgeräusch zu entwickeln. Es gibt hierfür hilfreiche unterstützende Methoden, wie z.B. die App Tinnitracks oder auch Reha-Verfahren. “Da kann man nichts machen” werden Sie bei uns sicher nicht hören.
Schwindel...
Sicher im knöchernen Felsenbein eingebettet liegt neben dem Hörorgan auch das Gleichgewichtsorgan. Es gibt vielfältige Schwindelbeschwerden. Wenn sie mit dem Ohr zusammenhängen, haben sie meistens einen speziellen Charakter wie Dreh- oder Schwankschwindel. Diese Art von Schwindel kennt fast jeder, denn sie tritt in ähnlicher Form ohne Krankheitswert auch nach einer Karussellfahrt auf. Manchmal treten gleichzeitig Tinnitus oder eine Hörminderung auf. Nach unserem Erstgespräch können wir Ihre Beschwerden meist schon gut eingrenzen und nach der ergänzenden Gleichgewichtsdiagnostik können wir einordnen, ob die Ursache des Schwindels im Gleichgewichtsorgan liegt oder nicht. Je nach Störung des Gleichgewichtsapparats kommt eine medikamentöse Therapie oder auch eine Behandlung mit speziellen Lagerungsübungen in Betracht. In seltenen Fällen bieten sich sinnvolle chirurgische Lösungen, zu denen wir Sie beraten und dann an die spezialisierten Kliniken überweisen. Da Schwindel häufig nicht eine isolierte Erkrankung des Ohres allein ist, sondern Symptom eines fachübergreifenden Krankheitskomplexes sein kann, ist nicht selten eine Abklärung zusammen mit Neurologen, Orthopäden und ggf. Kardiologen sinnvoll.
Ohrschmuck...
Ob klein oder groß – wer sich Ohrringe wünscht, ist bei uns richtig. Sie oder Ihr Kind wählen einen medizinischen Ohrstecker aus unserem schönen Sortiment aus, und wir stechen mit unserem sicheren System Ohrlöcher mit für uns selbstverständlichem hohem hygienischen Standard. Wo genau das Ohrloch auf dem Ohrläppchen positioniert wird legen wir mit Ihnen gemeinsam fest, damit Sie mit dem kosmetischen Ergebnis gänzlich zufrieden sein werden. Wir empfehlen das Ohrlochstechen ab einem Alter von circa 5 Jahren.
Leistungen im Detail
- Hördiagnostik wie Audiogramm, Sprachaudiogramm, otoakustische Emissionen, Tympanogramm, BERA
- Neugeborenenhörscreening
- Gleichgewichtsdiagnostik
- Hörgeräteverordnung
- Beratung zu implantierbaren Hörgeräten
- DVT
- Ohrlochstechen
- Ambulante Operationen an Trommelfell und Mittelohr
- Behandlung akuter Hörminderung mit Infusionen oder lokaler, intratympanaler Medikamentengabe